Schulter - Rotatorenmanschetten
Rotatorenmanschettenriss Die sogenannte Rotatorenmanschette umschließt mit vier Muskeln (Musculus supraspinatus, Musculus infraspinatus, Musculus subscapularis und Musculus teris minor) den Oberarmkopf.
Diese Muskelgruppe bildet die obere Begrenzung des eigentlichen Schultergelenkes und trennt das Schultergelenk vom Gleitraum unter dem knöchernen Schulterdach (Subacromialraum) ab. Kommt es zu einem Riss einer oder mehrerer Sehen dieser Muskelgruppe, treten Beschwerden auf, die ähnlich denen des Impingementsyndromes sind. Es kommt zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen, nächtliche Schmerzen, auch Schwäche im Schultergelenk und die Unfähigkeit Überkopfarbeiten durchzuführen treten auf.
Die Muskeln der Rotatorenmanschette ermöglichen die Rotationsbewegungen und das seitliche Anheben des Armes, weiterhin halten sie den Oberarmkopf zentral im Schultergelenk.
Häufig treten diese Sehnenrisse zusammen mit einem Impingementsyndrom auf, bzw. sind Folge eines chronischen Schulterengpasssyndromes. Die Rotatorenmanschettenrupturen können auch durch Unfallereignisse auftreten.
Nicht alle Menschen, die einen Riss der Rotatorenmanschette erleiden, haben Beschwerden, Treten allerdings Beschwerden auf, die länger als 3 Monate anhalten, sollte man eine operative Therapie, d.h. eine Naht bzw. Rekonstruktion der Sehne durchführen.
Operation Über einen Hautstich an der Rückseite der Schulter wird eine Stabkamera ist das Schultergelenk vorgeschoben. Man inspiziert das gesamte Gelenk, inklusive der Sehnen der Rotatorenmanschette. Ggf. werden Begleiterkrankungen im Schultergelenk über einen zusätzlichen vorderen Stichkanal operativ therapiert. Anschließend wird die Stabkamera in den Gleitraum unter das knöcherne Schulterdach geschoben. Über einen seitlichen Stichkanal
an der Schulter wird mit Spezialinstrumenten zunächst der Schleimbeutel entfernt. Bei größeren Rissen der Sehne der Rotatorenmanschette, ist es erforderlich den Muskel beweglich zu machen und evtl. vorhandene Vernarbungen zu entfernen. Anschließend wird der gerissene Sehnenstumpf mit Spezialfäden versehen. Die Fäden werden mit sogenannten Nahtankern im Knochen des Oberarmes im Bereich des sogenannten Foot prints (Ansatzareal der Sehne) befestigt.
Diese Nahtanker sind sehr klein, es gibt sie auf verschiedenen Materialien (Titan, Bioresorbierbar, Kunststoff). Die Wahl der entsprechenden Anker hängt von den Gegebenheiten bei der Operation wie z.B. Knochenbeschaffenheit des Oberarmes ab.
Die Operation wird komplett arthroskopisch durchgeführt, das heißt, dass ein aufschneiden des Gelenkes nicht erforderlich ist. Gelegentlich ist allerdings ein zweiter oder auch ein dritter Einstich als Zugangsweg für die Spezialinstrumente in das Schultergelenk notwendig.
Nachbehandlung
Um eine Einheilung der Sehne in den Knochen zu gewährleisten, ist eine Ruhigstellung in einem Verband mit Abduktionskissen für 4 Wochen erforderlich. Bis dahin sollten im Rahmen einer krankengymnastischen Übungstherapie nur passive Bewegungsübungen durchgeführt werden. Hierbei sollte der operierte Arm nicht mehr als 60 Grad seitlich abgespreizt und 60 Grad nach vorne angehoben werden. Eine Außenrotation ist zu vermeiden. Nach vier Wochen darf der Arm seitlich bis 90 Grad und nach vorne ebenfalls bis nach 90 Grad angehoben werden. Ab der 6. Woche nach der Operation dürfen Übungen in allen Bewegungsrichtungen durchgeführt werden.
Wichtig ist besonders in den ersten 4-6 Wochen nach dem Eingriff, das Übungen gegen Widerstand und Muskelaufbauübungen vermieden werden.
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